Der ostmoderne Städtebau in Chemnitz war beträchtlich und bezog nahezu alle Bereiche ein, von den augenscheinlichen bis zu den verborgenen und übersehenen. Selten bewusst wahrgenommen, aber eigentlich gut sichtbar, ist das von 1949 bis 1990 um 200km gewachsene Fernwärmenetz. Mit schier überdimensionalen, stahlblechernen Silberglanzröhren durchzieht es die Stadt, verdient Aufmerksamkeit und bietet sich förmlich an, Anlass für einen neuen Wanderweg zu sein.

Prolog am HKW Nord

Start: HKW Nord, Blankenburgstraße 2, Bushaltestelle Am Glücksberg
Ende: Frei-Otto-Park in Siegmar
Etappen: 4
Wegstrecke: ca. 12 km
Hörzeit: ca. 50 min

Am Heizkraftwerk Nord beginnt der Fernwärmeweg Chemnitz mit einer kurzen Audioeinführung.

Weg: Zum Startpunkt der ersten Etappe folgen wir der Blankenburgstraße in Richtung der Viadukte, die über die Straße führen. Hier tauchen die Oströhren zum ersten Mal auf. Dann die Straße überqueren und nach rechts in die Salzstraße abbiegen. Nach wenigen Metern startet die erste Etappe auf dem Waldweg gegenüber der Adresse Salzstraße 142. Wir biegen in den Wald ein und gehen unter den drei Röhren hindurch.

Etappe 2. Störung und Versorgung

Start: Tannenstraße 48

Weg: Wir starten an der Tannenstraße 48. Enthusiast:innen können der umgebauten Trasse bis zur Beyerstraße folgen. Alle anderen gehen die Tannenstraße zurück bis zur Gottfried-Keller-Straße, nach rechts in Richtung Sportplatz und passieren diesen links über kleine Wege bis zur Beyerstraße. Jetzt gehen wir nach rechts, nach drei Minuten schräg links über den Parkplatz auf den Waldweg „Krummer Weg“, der parallel zur Bürgerstraße in den Wald verläuft. Wir folgen den Röhren hinter dem Krankenhaus. Wenn sich der Weg auf einer kleinen Anhöhe verzweigt, biegen wir nach links auf den Erlengrundweg ein. An der nächsten Gabelung wieder nach links, 100m geradeaus und nach rechts der Freitrasse folgen. Dann gehen wir rechts über die kleine Brücke, die die Leitungen überspannt. Links geht es hinter dem Gebäude an der Pferdekoppel einen kleinen Pfad entlang, dann wieder links auf den Plattenweg, vorbei am Reiterhof und gerade aus bis zur Straße Steinwiese. Auf diesem Wegabschnitt sind die Röhren nicht mehr zu sehen. Sie verliefen ehemals als Hochtrasse links vom Weg und wurden im Zuge von Netzumstrukturierungen im Herbst 2025 zurückgebaut. An der Steinwiese können wir einen Abstecher durch die Kleingartenanlage machen und uns den ehemaligen Trassenverlauf am Feldrand vor Augen rufen. Am Ende der Flemmingstraße gehen wir über eine kleine Brücke auf das Feld. Links unter der Brücke tauchen die Röhren wieder aus dem Boden auf und die dritte Etappe beginnt.

Etappe 4. Der Oströhre in die Zukunft folgen

Start: Kurve Weideweg, geradezu auf das Feld einschlagen

Weg: Wir gehen entlang des Feldrands zu den beiden Röhren, unterqueren sie bei der ersten Gelegenheit und landen auf dem Weg einer Gartenkolonie. Nach rechts und geradeaus, von nun an immer dem System folgen bis zum Frei-Otto-Park in Siegmar. Dort endet der Fernwärmeweg Chemnitz.

#Fernwärmeweg Chemnitz
Konzeptwanderweg von Felix Richter, Verena Pfeiffer-Kloss und Marcus Große

Audiobeiträge
Verena Pfeiffer-Kloss
Sounds mixed aus steel bench hit.7.wav by edosounds; Gas pressure escaping by HenKonen; Tech Glitch 3 Complete by The-Sacha-Rush; Pressure Cooker by SamuelGremaud (CC0 1.0)

Interviewpartner:innen und Sprecher:innen
Thomas Thieme, Marcus Große, Jan Kummer, Michael Vogel, Nina Kummer, Lotta Kummer, Felix Richter, Verena Pfeiffer-Kloss, Passant:innen

Produktion
Bureau Punktgrau